Samstag, 8. November 2014

Contract Social, principes droit politique - Der Gesellschaftsvertrag -


- DER GESELLSCHAFTSVERTRAG -

http://en.m.wikipedia.org/wiki/The_Social_Contract
u.a. google: "Gesellschaftsvertrag Rousseau (PDF)"
Biographie: http://de.m.wikipedia.org/wiki/Jean-Jacques_Rousseau

Seit J.J. Rousseau (1712-1778) gab es viele andere und auch durchaus bedeutendere 'Revolutionäre'. Ich möchte gar nicht sagen das jener über den G.W.Leibniz schrieb: "Sollen ihn die Huren von Paris doch auf Händen durch die Straßen tragen!" sehr herausragend ist. In einem gewissen Atemzug zudem bemerkte Leibniz "Wir leben in der besten aller möglichen Welt" in gewisser Verachtung der Jakobiner und Girondisten der ersten französischen Revolution. Leibniz wird gerne vorgeworfen es hätte Rousseau verachtet, gleichsam aber erwähnt er jenen in einen Briefen an John Locke. Worauf dieser zu einer umstritten berühmten Redewendung Leibniz antwortet: "... aber die können dir doch nicht Ideompotenz vorwerfen, ... ist  doch lächerlich!". Leibniz war in seiner Genialogie (gefangen?), zumal seiner 'französischen Briefe an die Admiralität' vorhergehend.

Wenn es auch hier nicht um die Genealogie von Leibniz geht, so ist jenes der Metaphysik des Leibniz ganz geeignet ein wenig "Einen Blick auf ..." Rousseaus 'Contract Social' zu bekommen, "Der Baum des Betrachters" in etwa.
     Der Ziehsohn seines Oheims reicht einige Manuskripte zu den alljährlichen 'Perpetuum Mobile' Ausschreibungen der Akademie von Paris ein, erhält diese aber alle mit einem Naserümpfen jener zurück. Nach eingehender Hinterfragung "warum eigentlich", insofern seine dritte Einreichung zum Preisgewinn der Ausschreibung doch recht herausragend war, er jedoch mit ausdrücklichen Bedauern des Akademie nicht zu den "Auserwählten" gehörte. Rousseau war verzweifelt, denn er hatte das letzte ihm mögliche gegeben um den Anforderung seines Willens zu entsprechen. In dieser Nacht erfuhr eine ganz seltsame Erleuchtung, welche ihn *der Bemerklichkeit der nebulösen Normalheit* nicht nur des Gedankens wegen faszinierte, sondern auch beängstigte. Und ganz sinnfällig wie selbstverständlich fasst er den Gedanken *'Gesellschaftsvertrag'* ... ja das dieses! ...dann stimmts auch mit dem Perpeto Mobile.
Und so begann er dieses Buch zu schreiben - und gewann auch den letzten der von der Akademie zu Paris ausgeschriebenen Preisverleihung zu diesem Thema. Ein Geniestreich. Mit dem Preis war auch die Buchlegung verbunden.

Zu dem Thema seiner, auch im Sinne des 'Leviathan' (Hobbes) und anderen, hatte in seinem biographischen Verlauf kaum jemals wieder etwas vernommen. Er wurde von seiner "Mama" (Madame de Warens), eine begüterte Dame der Pariser Gesellschaft. Sie ist die große Förderin von ihm, von der er ein Gesindehaus und auch später ihre Dienerin heiratet, die ihn überlebt. Lange Jahre verdient er sein Geld als Musiklehrer, wohl möglich verbunden mit der Begegnung mit Le Maître auf dem Weg nach Lyon. Seine beiden Kinder mit jener treuen Ehefrau gab er ins Waisenhaus.

Rousseau's historische Schrift findet als Philosophie seine besondere Bedeutung im Arkanum/Äther der Rechtstheorie, im Französischen auch 'in the air' genannt. Für die moderne Zeit zählt aber des JJR's >Contract Sozial< zu der Definition der Grand-Nation.

Seine Ausführungen lassen kein Thema der Rechtsphilosophie missen. Logisch und sprachlich einfach geschrieben, von einem überschauenden Intellekt geprägt, in großer ethisch-logischer Neutralität.
So viele auch der heutigen Dialoge, wie auch immer diese bestehen, sind (auch) von ihm schon ausgesagt.

Ich möchte drei der Aussagen hier zitieren:
"Da von Natur aus Herrschaft über seinesgleichen ausübt und da starke keinerlei Recht erzeugt, bleibe also die Vereinbarung als Grundlage jeder rechtmäßigen Herrschaft unter Menschen. (in: Kap. Von der Sklaverei).
Bemerkung: "Jeder Mensch ist frei geboren" ... kann sich nur als Sinnsatz verstehen, denn es ist selbstverständlich eigentlich unsinnig.          ,        .
"Wenn die Bürger keinerlei Verbindung hätten wenn das Volk wohlunterichtet entscheidet, würde aus der großen Zahl der kleinen Unterschiede immer der Gemeinwille hervorgehen, und die Entscheidung wäre immer gut. Aber wenn Parteiungen entstehen, Teilvereinigungen auf Kosten der großen, wird der Wille jeder dieser Vereinigungen ein allgemeiner hinsichtlich seiner Glieder und ein besonderer hinsichtlich des Staates; man kann dann sagen, das es nicht mehr so viele Stimmen gibt wie Menschen, sondern nur noch so viele wie Vereinigungen. Die Unterschiede werden weniger zahlreich und bringen ein weniger allgemeines Ergebnis. Wenn schließlich eine dieser Vereinigungen so groß ist, das sie stärker ist als alle anderen, erhält man als Ergebnis nicht mehr die Summe der kleinen Unterschiede, sondern einen einzigen Unterschied; jetzt gibt es keinen Gemeinwillen mehr, und die Ansicht, die siegt, ist nur eine Sonderanschung" (Kap. 'Ob der Gemeinwille siegen kann').
Bem.: Auch so ne Nummer von "könnte man sich vielleicht richtig denken". Interpretativ ist es ein schwerlich nur als neutral zu denkendes.
"Aber diese Religion läßt, da sie mit der politischen Körperschaft keinerlei enge Verbindung hat, den Gesetzen nur die Kraft, die sie aus sich selbst ziehen, ohne ihnen irgend eine andere hinzuzufügen; auf diese Weise bleibt eines der großen Bindeglieder der jeweiligen Gesellschaft ohne Wirkung. Mehr noch: statt die Herzen der Bürger an den Staat zu heften, so entfernt sie sie davon wie von allen irdischen Dingen: ich kenne nichts, was dem gesellschaftlichen Geist mehr entgegenstanden" (Kap. 'Von der bürgerlichen Religion').
Bem.: Hier ist ganz gut zu sehen wie sich Rousseau' verstehen könnte', da es uns Heute recht sinnvoll erscheint. Aber die Aussage "entfernt ...von allen irdischen Dingen" ist natürlich sachlich falsch, denn es bezieht sich ja auch auf Irdisches. In diesem Sinndenken der Epochenzeit deutet sich auch die Ideosyncrasie der stereotypen Doppeldeutigkeit des 'reinen Verstandes' ..a'priori versteht sich "... what is JUST" (de Groot).

Ist ein Rousseau -Gesellschaftsvertrag- heute noch allgemeingültig? Ich meine: nein. Auch Rousseau bezieht sich auf eine 'Königsfrage', jene ob nun "die Könige" oder die Platoniker die Könige sind. Es heißt ja selbst "Er verkündet den kommenden den König". Rousseau ist gewisser Maßen ein Konfuzianer mehr als 2000 Jahre später  in einem anderen Land.
    Wenn auch Rousseaus 'Contract Social' eines der  Sahnestücke der Philosophie ist, so ist es gewisser Maßen der Genius der Person, welches die genialogische  Hinterlassenschaft seiner 'citroyen' Bürgerschaft im Wesen integriert.
     Sein 'Gesellschaftsvertrag' ist von der esoterischen Ebene in die eurozentristische Klassik gerückt. Das was die einfachen Grundideen dessen waren/sind, zumal des auch buddhistischen Flairs dessen, sind obsolet der Wirklichkeiten - auch im Zusammenhang zu Hobbes. Und zu diesen historischen Wirklichkeiten gehörte auch die erste Französische Revolution als auch die des 'Bürgers' Napoleon. Heute wirken seine ethischen Worte dessen, was er Gesellschaftsvertrag nannte, wie eines anderer klassischer Werke, weil es kein "Gesellschaftsvertrag" ist, sondern nur eine schöne schriftlich verfasste Überlegung. 

Ich finde den Satz von Leibniz zu Locke in >First Treatise of Human Understanding< so klasse " ...Laßt ihn doch von den Huren von Paris auf Händen durch die Straßen tragen!" (ähnlich). 
Eine gute Pflichtlektüre der alten Zeiten. 

1 Kommentar:

  1. Ich will mal leider zu meinem eigenen posts Stellung nehmen.

    In der heutigen Zeit würde man sich solches wie Rousseau wünschen. Ist man ein armer Poet wie es Spitzweg einmal malte, ja der Melancholie verfallen, vielleicht sogar die Urfigur des Intellektuellen und seiner Schizophrenie Gedanken, ein Intellektueller der tausende von Schriften gelesen hat und sonst was alles noch, sich in einer über'zeitlichen Interpretation befindet.

    Der heutige Geist ~ nähmen wir einmal an es gäbe solches ~ ist literarisch ein anderer als es nur mit Rousseau bezeichnet werden könnte. Insofern ist jener 'Contract (droit) Social' der Gesellschaftsvertrag, eine erleuchtete Schrift.
    In frühen Jahren hatte ich sein Werk einmal als "Attributenkalkül" bezeichnet. In späteren Zeiten las ich das Buch noch einmal und hätte mich wieder über seine Thomas Hobbes Hörigkeit und seinen komischen Satz,"... ach den einen da drinnen '", ..."..., sorgt der König für sein Volk." Da könnt ich an die Decke gehen, aber beim zweiten male des lesens der Schrift, sah ich mit größerer Übersicht des geistig-idealistisch (ideomatischen) Denkens darauf hin. Der Sinn-Inhalt ist natürlich völliger Blödsinn, aber es sind solche spezifischen, auch im Zusammeng zu Th. Hobbes (siehe Karl V. von England) dessen Sohnes Lehrer er war, dessen Vater aber in Paris geköpft wurde). ..."...sorgt der König für seine Untertanen" ...ich könnt mich so wegschmeißen bei dem Satz.

    Ich denke aber jenes dessen ist durchaus eine interessante Bedeutungsfrage für die heutige Zeit.

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